Intensive Erlebnisse sind garantiert. Alaskas spektakulärer Süden hält für Naturliebhaber und Wildnisgänger zahlreiche kleine Abenteuer bereit. Schneebedeckte Berge und weite Täler bilden die Kulisse. Flüsse und Seen voller Fische locken Angler wie Bären. Gleich hinter Anchorage, der größten Stadt des Landes mit nahezu 300.000 Einwohnern und Ziel-Airport für deutsche Touristen, beginnt die Wildnis. Wandern kann man gleich außerhalb der Stadt auf dem Flattop Trail Hike – der Ausblick ist fantastisch, oder Radfahren auf dem Tony Knowles Coastal Trail.
Spektakulärer wird das Erlebnis allerdings aus der Vogelperspektive. Eineinhalb Stunden dauert der Flug mit sechssitzigen „Float-Planes“ vom Lake Hood, dem größten Wasserflughafen der Welt, bis zum höchsten Berg Nordamerikas. Mit Sitzplatz am Fenster geht es an den Start. Der Motor dröhnt und schon bald liegt die Weite Alaskas zu Füßen.
Stolz thront etwas später der Denali mit seinem 6.194 Meter hohen Gipfel. „Der Große“, wie er in der Sprache der Athabascan-Ureinwohner heißt, gilt als einer der klimatisch extremsten Berge der Erde und setzt Alpinisten extrem zu. Umso größer sind die Begehrlichkeiten unter den Bergsteigern aus aller Welt, den Berg zu bezwingen. Zumal er zu den Seven Summits gehört – die sogenannten jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente. Aus dem Flugzeug heraus ist ein Camp mit Bergsteigern unterhalb des Gipfels auszumachen.
Im gleichnamigen Nationalpark, der überflogen wird, sind Elche, Grizzlys, Karibus, Wölfe und Dall-Schafe zu Hause. Meist hat man Glück und die Tiere zeigen sich zwischen den Sträuchern. Die Piloten der kleinen Maschinen stoppen für ihre Passagiere gerne unterwegs: auf dem Eis oder am See. Dann ist es plötzlich nur noch ruhig – und weit. Was bleibt am Ende eines solchen Tages?
#Unvergessliche Eindrücke über dieses so atemberaubende, nördlichste US-Bundesland. Alaska ist fünfmal so groß wie Deutschland, und mit 100.000 Gletschern, 3.000 Flüssen und drei Millionen Seen die größte Exklave der Welt.
Anchorage ist die einzige Metropole des Landes. Zwei, besser drei Tage für das Sightseeing sollte man sich Zeit nehmen. Die Stadt ist gerade durch die für Europäer sehr angenehmen Temperaturen – ganz anders als im Norden des Landes – der ideale Ort, um etwas über die Kultur des Landes zu erfahren. Über die Ureinwohner Alaskas erfährt man mehr im Alaska Native Heritage Center und im Museum of History and Arts. Das Anchorage Museum beschäftigt sich in mehr als 20 Ausstellungen pro Jahr mit Kunst, Geschichte und Kultur des Staates.
Und gleich zwei Universitäten, die University of Alaska und die Alaska Pacific University, sind hier zu finden. Abends laden so einige preisverdächtige Restaurants zum Besuch. Die mittlerweile durchs deutsche Fernsehen legendären King Crab Legs, Rentier-Burger oder auch Heilbutt – manche Restaurants bieten stuffed Halibut an – sollte man unbedingt probieren.
Hier ticken aber auch die Menschen anders. In welcher Stadt gehen die Geschäftsleute in ihrer Mittagspause zum Lachsfischen, wie am Ship Creek, nur ein paar Gehminuten von den modernen Businessgebäuden und eleganten Hotels entfernt? Ansonsten wird die Ruhe gesucht. Man geht in der freien Zeit zum Fischen und Jagen. Das Floatplane ist das Fortbewegungsmittel „Number 1“
Am Anfang war Anchorage nichts als eine Zeltstadt. Die Alaska Railroad hatte am Ufer des Ship Creek ein Camp errichtet, das als „Headquarter“ für den Bau der Eisenbaulinie diente. 1915 wurden die ersten Gebäude errichtet, Downtown Anchorage war geboren. Als offizielles Datum des 100. Geburtstages gilt der Juli 2015, der Monat des Grunderwerbs.
Dieses Jahr feiert die Alaska Railroad ihr 100-jähriges Bestehen. Die hübschen, blau-gelben Züge bieten mit die schönste Art durch den Süden des 49. US-Bundesstaats zu reisen. Gemächlich ist die Fahrt, spektakulär der Blick auf Seen, Gletscher und auf den Spencer Glacier. Elche entlang der Bahngleise sind keine Seltenheit. Die modernen Zugabteile des „Coastal Classic“ geben den Blick frei auch nach oben – dank den Dächern aus Glas. In der beschaulichen Hafenstadt Seward angelangt, checken wir in der Windsong Lodge ein, eine der besten ihrer Art, mit einer ausgezeichneten Küche und einem exklusivem Weinsortiment.
Tags drauf geht es aufs Schiff in Richtung Kenai Fjords. Delfine eskortieren die Fahrt übers Wasser. Weißkopfseeadler kreisen über dem Boot, Seelöwen liegen faul am felsigen Ufer. Aufgekreuzt wird so lange, bis sich Wale zeigen. Und das kann eigentlich garantiert werden – fast greifbar nahe kommen sie. Ebenso wie manche Kajakfahrer. Ein Mitternachtserlebnis – später an Land – ist die Wanderung zur Gletscherzunge des Exit Glacier mit seinem azurblauen Eis, das um Mitternacht weithin leuchtet.
Zwischen Seward und Anchorage liegt Girdwood am Fuße des Alyeska Mountain auf dem Seward Highway – eine beliebte Bergwanderregion. Auf dem Rückweg von Seward ist das unser Ziel. Mit den Veilbreaker Skybridges gibt es eine neue Attraktion: zwei stählerne Hängebrücken spannen sich über eine 800 Meter tiefe Schlucht. Ein Guide begleitet uns auf dem Weg nach oben. Am Ende kommt die Belohnung: ein grandioser Rundblick auf die umliegenden sieben Gletscher, das grüne Glacier Valley und den Turnagain Meeresarm.
Der Mount Alyeska mit seinem exklusiven Alyeska Resort ist aber auch Alaskas einziges „richtiges“ Skigebiet. Top-Pisten warten auf die Skifahrer. Durchschnittliche Schneefallmenge: 15 Meter. Das Besondere: Man schwingt direkt aufs Meer zu. Die Talstation liegt nur 100 Meter über dem Meeresspiegel. Es geht aber auch ganz gemütlich: nämlich mit einem Husykteam im Hundeschlitten durch unberührte Landschaft.
Wer auf den Schienen von Alaskas Metropole aus die Route gen Norden wählt, kommt nach 560 Kilometern in Fairbanks an. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit während des Goldrausches Ende des 20. Jahrhunderts. Die zwölfstündige Fahrt im „Denali Star“ ist kurzweilig, eigenständige Stopps unterwegs lohnen sich. Etwa in Talkeetna: ein hübscher und beschaulicher Ort, Ausgangspunkt für Expeditionen zum Denali und für einen Besuch des Denali-Park.
Der ist übrigens Besucher-Attraktion „Number 1“ in Alaska. Wer sich den Gold Star Service gönnt, kann beim gemächlichen Reisen, das Frühstück, den Lunch oder das Dinner einnehmen. Das Schienennetz der Alaska Railroad ist insgesamt 752 Kilometer lang und führt in gemächlichem Tempo durch den größten US-Bundesstaats. Acht Jahre haben die Bauarbeiten gedauert. Der Goldrausch war der Auslöser.
Mit Bären kann übrigens fast überall rechnen. Weltbekannt sind die Bilder von Braunbären, die in einem Fluss oben am Wasserfall stehen und die Lachse buchstäblich ins offene Maul springen lassen – diese sind kein Fake. Sind im Sommer die Flüsse voller Lachse, sind auch die Bären nicht weit. Ab Mai kann man dieses Spektakel aus nächster Nähe etwa an den Brooks Falls im Katmai Nationalpark beobachten.
Der Park mit seiner wildromantischen Vulkanlandschaft, den großartigen Lachsgründen und nicht zuletzt den Bären, ist der viertgrößte Nationalpark der USA. Wie hinkommen? Natürlich mit dem Flugzeug. Es werden sogar extra Tagesausflüge zu den Braun- und Schwarzbären angeboten.
Wer etwas Lokalkolorit sucht, kommt auf dem Samstagsmarkt in Anchorage Downtown und auf den vielen kleinen Festen auf seine Kosten. Diese stehen ganzjährig auf dem Programm. Im späten Sommer findet jedes Jahr das Alaska State Fair statt. Riesige Kohlköpfe und anderes Gemüse im XXL-Format sind die Stars dieses landesweit beliebten Volksfests. Anfang März findet der Iditarod, das größte Hundeschlittenrenne der Welt in Anchorage statt. Der Fur Rondy zuvor Ende Februar ist eine Art Winterfestival mit herrlich verrückten Ideen, wie man im Winter feiern kann.
INFOS:
Anreise: Condor, Eurowings und Icelandair (via Island) fliegen von Mai bis Oktober von Frankfurt direkt nach Anchorage.
Einreise: Deutsche Staatsbürger benötigen zur visumfreien Einreise einen gültigen Reisepass und eine vor Reiseantritt bewilligte ESTA-Reisegenehmigung.
VISIT ANCHORAGE, 524 W. Fourth Ave, Anchorage, AK 99501-2212, USA, Telefon 001-907- 257-2310, www.anchorage.net
Viele Tipps und Infos, nicht nur über Anchorage, findet man auch in unserem Forum.
Wir bedanken uns bei Susanne Heiss für das Teilen ihrer Erlebnisse in Alaska