Lorrin Thurston und Dr. Jaggar entwickelten die Idee, die Vulkane Kilauea und Mauna Loa auf Big Island sowie den Haleakala auf der Insel Maui zum Nationalpark erklären zu lassen.
Nach zehn Jahren waren sie erfolgreich und der die drei Vulkane umfassende "Volcanoes National Park" wurde durch Erlass von Präsident Woodrow Wilson am 1. August 1916 ins Leben gerufen. In den nachfolgenden Jahren kamen die Wälder des Mauna Loa, die Regenwälder von Ola'a und das Gebiet um den Ort Kalapana hinzu.
Thurston hatte bei seinen Erforschungen auf Big Island eine große Lavaröhre entdeckt. Die nach ihm benannte Thurston Lava Tube ist eine der Hauptattraktionen entlang des Crater Rim Drive.
Am 22. September 1961 wurde der Name in "Hawai'i Volcanoes National Park" geändert.
Die UNESCO ernannte am 1. August 1980 den Park zum "International Biosphere Reserve" und letztendlich verlieh sie ihm am 10. Dezember 1987 noch den Titel "World Heritage Site".
Big Island ist eine der wenigen Flecken auf der Erde, wo sich Vulkanausbrüche aus nächster Nähe und mit relativ geringem Risiko beobachten lassen. Nicht umsonst wird der Kilauea auch als "drive in volcano" bezeichnet.
Die Entstehung Hawaiis und somit auch des Nationalparks ist das Ergebnis von 70 Millionen Jahren Vulkanismus.
Das Herzstück des Parks ist der 1.219 m hohe Kilauea-Vulkan. Anstelle einer schroffen Spitze weist der Kilauea an seiner höchsten Stelle nur ein abgerundetes Plateau um eine von Felsen begrenzte Einbuchtung, eine sogenannte Caldera, auf. Diese Caldera misst zwischen drei bis fünf Kilometer im Durchmesser und ist an der Nordseite etwa 122 m tief. Der bisher letzte große Ausbruch des Kilauea ereignete sich 1790. Seither produziert der Kilauea zwar spektakuläre, aber ruhig fließende Lavaströme. Der aktuelle Lavastrom fließt seit dem 3. Januar 1983, bis auf kurze Pausen, unaufhörlich.
Die Eruptionen des Kilauea, der ein Schildvulkan ist, erfolgen manchmal auf dem Gipfel, dann wieder entlang der Rift- oder Spaltenzonen, die sich an seinen östlichen und südwestlichen Flanken bis zur Küste und noch einige Kilometer darüber hinaus über den Meeresgrund erstrecken. (Riftzonen nennt man die Schwachstellen kilometerlang vertikal verlaufender klaffender Risse an den Seiten eines Vulkans. Nach Ansicht der Geologen entstehen solche Frakturen unter dem Druck sich unterirdisch ansammelnden Magmas.)
Die besten Eindrücke vom Hawai'i Volcanoes National Park bekommt man auf der 11 Meilen langen Parkstraße, dem "Crater Rim Drive". Sie führt am Kilauea Krater entlang und von mehreren Aussichtspunkten erhält man sehr eindrucksvolle Blicke sowohl in den Kilauea Krater als auch in den Halema'uma'u Krater. Die Szenerie auf der Fahrt durch den Nationalpark ist ungewöhnlich und abwechslungsreich.
Zur Entstehung dieser außergewöhnlichen Landschaft haben verschiedene Faktoren beigetragen: In erster Linie die anhaltende vulkanische Aktivität und in zweiter Linie das stark variierende Klima. Da sich der Park vom Meeresspiegel bis auf eine Höhe von 4.169 m am Gipfel des Mauna Loa ausdehnt, liegen die Temperaturen zwischen Höchstwerten um die 30° C und darüber und Tiefstwerten, die teilweise beträchtlich unter dem Gefrierpunkt liegen.
Während die feuchtigkeitsreichen Passatwinde aus Nordosten an den windzugekehrten Berghängen aufwärts streichen, kühlen sie ab und lassen beachtliche Mengen an Regen fallen. Auf ihrem Weiterweg abwärts über die Hänge im Lee der Vulkane erwärmen sie sich und trocknen aus. Daher gehen die Klimazonen des Hawai'i Volcanoes National Park innerhalb nur weniger Kilometer von feuchten Tropen in heiße Wüsten und von kühlen, nebelverhangenen Wäldern in offene Areale nackter Felsen und Schneefelder über.
Im Nationalpark finden sich für Wanderfreunde sehr schöne Trails in unterschiedlicher Länge. Dabei kann man die am häufigsten vorkommenden Pflanzen bewundern, z. B. Ohias, die von zart gelb bis kräftig rot blühen, außerdem Hapu'us (Farne) in jeder Größe, Wawae'iole, das häufig für Blumenarrangements verwendet wird und Ohelos, meist niedrige Büsche mit gelben oder roten Beeren, die jedoch nicht gegessen werden sollten, da sie das Heiligtum der Feuergöttin Pele sind.
Mit etwas Glück sieht man Nene, den Staatsvogel von Hawai'i, wobei es sich um eine Gans handelt. Weiters Amakihi und Apapane (beides Hawaiian honeycreeper), die mit Vorliebe den Nektar aus den Ohias holen. Auch kann man, allerdings in seltenen Fällen, Wildschweinen begegnen.
Sowohl im Visitor Center, das sich unweit des Parkeinganges befindet, als auch im 3 Meilen westlich davon gelegenen Jaggar Museum kann man sich Informationen zum Nationalpark und zum aktuellen Lavafluss einholen.
Für jene, die sich mehrere Tage im Nationalpark aufhalten, sich aber die mehrmalige, ca. 45-minütige Anreise von Hilo ersparen wollen, stehen Unterkünfte und Restaurants sowohl im Nationalpark als auch knapp außerhalb zur Verfügung.
Der Hawai'i Volcanoes National Park verfügt über ein paar Campgrounds, die allerdings sehr einfach ausgestattet sind.
Bilder zum Hawaii Volcanoes N.P. in unserem Fotoarchiv.
Weitere Informationen erhält man im Info-Point.
Parkkarte:
www.nps.gov/common/commonspot/customcf/apps/maps/showmap.cfm
Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Angie für die Erstellung dieser Präsentation.