Von 1830 bis 1860 gab es einige Eruptionen. Anschließend stellte der Berg seine vulkanische Aktivität bis 1980 ein. Am 20. März 1980 gab es am Mount St. Helens ein Erdbeben, welches um einiges stärker war, als die normalerweise in der Cascade Range auftretenden Beben. Während der nächsten Tage wurde eine steigende Anzahl von Beben registriert, die nach Angaben von Wissenschaftlern nicht mit den sonst üblichen verglichen werden konnten. Sieben Tage später war in der Umgebung des Berges ein lauter Knall zu hören und man sah eine gewaltige Dampf- und Aschewolke über dem Gipfel. Es war eine ca. 80 m große "Öffnung" im schneebedeckten Teil des Berges entstanden. Während der folgenden Tage fanden mehrere Eruptionen statt, die große Mengen Eis und Steine über 1000 m hoch schleuderten.
Drei Wochen später hörten die Dampf-Asche-Eruptionen schließlich auf, aber die Erde bebte weiter und an der Nordseite bildete sich ein Felsauswuchs, der sich ständig vergrößerte. Weiterhin deuteten spezielle seismografische Messungen darauf hin, dass Magma floss.
Man begann zunächst den Gipfel und dann ein Gebiet im Umkreis von 8 Meilen für die Öffentlichkeit zu sperren. Alle Einwohner wurden gebeten, dieses Gebiet zu verlassen. Dieser Aufforderung kamen fast alle nach, bis auf Harry Truman, den Manager der Lodge am westlichen Ende des Spirit Lakes.
Ende April war der Felsauswuchs auf eine beträchtliche Größe angewachsen (1,6 km lang, 800 m breit und über 100 m hoch) und wuchs täglich um fast 1,5 m.
Am 18. Mai 1980 wurde gegen 8.30 Uhr der Vulkan von einem Erdbeben der Stärke 5.1 erschüttert. Die Nordflanke "kräuselte" sich und sah aus, als ob sie sich verflüssigt hätte. Kurz darauf brach sie komplett ab und bewegte sich als riesige Lawine den Berg hinunter. Dadurch verminderte sich der Druck auf die über der Magmakammer liegenden Felsen. Das überhitzte Wasser verdampfte sofort explosionsartig. Es gab zwei Dampfwolken, eine stieg senkrecht in den Himmel auf, während die andere seitlich austrat.
Durch die starke Hitze von ca. 350° C schmolzen Schnee- und das Gletschereis, wodurch eine riesige Schlammflut ausgelöst wurde. Diese bewegte etwa 2 Milliarden Kubikmeter Schlamm, Asche, Felsbrocken, Eis und Bäume vor sich her. Die Schlammlawine teilte sich in verschiedene Ströme auf. Ein Teil floss in den Spirit Lake. Der Wasserstand des Sees stieg dabei um 65 m. Das Wasser überflutete das Ufergebiet bis in eine Höhe von 130 m und riss Erde, Bäume und Steine mit in den See. Einige Gebiete waren durch diese Schlammlawine über 200 m hoch mit Ablagerungen bedeckt.
Der Wind trug die Aschewolke zunächst nach Washington, dann nach Idaho und Montana. In weniger als zwei Stunden legte die Wolke eine Entfernung von 150 Meilen zurück. Heiße Asche kam noch weitere neun Stunden lang aus dem Krater.
Bei diesem Ausbruch kamen 75 Menschen ums Leben, darunter Harry Truman und der Vulkanologe David Johnston. Er meldete sich am 18. Mai um 8.30 Uhr zum letzten Mal über Funk von seiner 8 km vom Krater gelegenen Beobachtungsstation mit den Worten: "Vancouver, Vancouver, this is it". Seit diesem Zeitpunkt gilt er als verschollen.
Harry Truman lebte seit 1926 in dieser Gegend. Er weigerte sich trotz aller Warnungen, sein Zuhause, die Mount St. Helens Lodge, zu verlassen. "Der Berg ist ein Teil Trumans und Truman ein Teil des Berges".
Während der Eruption und dem anschließenden Ascheregen starben unzählige Tiere (6000 Hirsche, 200 Schwarzbären, 7 Millionen Fische). Die Zeit nach dem Ausbruch war für die skeptisch beobachtenden Wissenschaftler voller Überraschungen, denn in kürzester Zeit zogen wieder erste Tiere und Pflanzen in die verwüsteten Gebiete ein. Da zur Zeit des Ausbruches Winter herrschte, schützte die dicke Schneedecke teilweise den Lebensraum von einigen Tieren wie z. B. dem Salamander und auch einige Wurzeln und Pflanzensporen.
Als der Vulkan wieder zu sehen war, hatte sich am Gipfel ein neuer Kegel gebildet. Später formte sich im Krater ein neuer Dom, in dem bis 1986 mehrere kleinere Ausbrüche zu verzeichnen waren, aber keiner hatte die Wucht des Ausbruches vom 18. Mai 1980.
Etwa fünf Meilen östlich der I5 (Exit 49) befindet sich am State Highway 504 das Visitor Center. Eine weitere Informationsstelle ist das Volcano Center in Kelso.
Von der kleinen Ortschaft Randle nördlich des Mount St. Helens führt die National Forest Straße 25 zur Parkstraße 99, die zur Windy Ridge führt. Diese Panoramastraße ist von Anfang Juni bis Ende September geöffnet. Man kommt an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei. An einigen Aussichtspunkten starten Wanderwege unterschiedlicher Länge, von kleinen Naturtrails bis hin zu längeren Wanderungen. Besonders beeindruckend sind die Aussichtspunkte, an denen man die Grenze des "blasts" sieht. Wie mit dem Lineal gezogen ist die Grenze zwischen abgestorbenen Bäumen, umgestürzten Wäldern und intaktem Waldgebiet. Ein weiterer interessanter Aussichtspunkt ist der Miners Car Viewpoint. Dieses Auto wurde während des Ausbruches wie ein Spielzeug hin- und hergeschleudert. Erstaunlicherweise sind die Reifen nicht verbrannt! Die Besitzer befanden sich während des Ausbruches in einem nahegelegenen Bergwerk und kamen beim Ausbruch ums Leben.
Der letzte Aussichtspunkt ist der Windy Ridge Viewpoint. Von hier aus hat man einen sehr guten Blick auf den Mount St. Helens Krater und den neu gebildeten Dom.
Unterkünfte, Restaurants (am Johnston Observatory ist eine Art "Kiosk") und Campgrounds gibt es innerhalb des National Monuments nicht.
Mehr Bilder zum Mount St. Helens National Volcanic Monument aus unserem Fotoarchiv.
Parkplan:
http://www.fs.usda.gov/Internet/FSE_MEDIA/stelprdb5189063.jpg
Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Anette für die Erstellung dieser Präsentation.