Kunst statt Burger: Drive-Thru Museum in Seale, Alabama
In Seale, im Osten Alabamas, erwartet Reisende direkt am Straßenrand ein Museum, für das sie nicht einmal aussteigen müssen. Das Drive-Thru Museum wurde 2014 vom Künstler und Sammler Butch Anthony als Ableger seines Museum of Wonder gegründet, um den Besucherandrang am Hauptstandort besser zu kontrollieren.
Laut Anthony ist es die weltweit erste Drive-Thru-Galerie, in der Besucher Kunst, Antiquitäten, Kuriositäten und Raritäten bestaunen können. Das Museum besteht aus gestapelten Frachtcontainern, an deren Seiten Fenster angebracht wurden, durch die Besucher einen ausgiebigen Blick auf die von Anthony gesammelten oder erschaffenen Stücke werfen können.
Zu den skurrilen Exponaten zählen Entenküken mit zwei Köpfen, ein großer Gallenstein mit einem dazu verfassten Gedicht, faszinierende Zeichnungen sowie Kunstwerke aus Fundgegenständen.
Auf Schatzsuche im Pirate & Treasure Museum in St. Augustine, Florida
Das Pirate & Treasure Museum in St. Augustine, Florida, beherbergt eine der größten und authentischsten Kollektionen an Piratenschätzen der Welt. Besucher betreten eine wahre Schatztruhe mit 48 verschiedenen Ausstellungsbereichen, prall gefüllt mit Piratenbeute.
Zu sehen sind unter anderem Blackbeards Donnerbüchse, Goldstücke von seinem Piratenschiff Queen Anne’s Revenge, eine von nur zwei erhaltenen Original-Totenkopfflaggen sowie Thomas Tews Schatztruhe, die als einzige authentische Piratenschatzkiste der Welt gilt. Das Museum führt durch die Geschichte der Freibeuterei und präsentiert zahlreiche Piratenwaffen, Beuteschätze, Informationen zum Leben berühmt-berüchtigter Seeräuber sowie Schriftstücke und Kunstwerke.
Tierskulpturen aus Alltagsgegenständen in der Kokomo Gallery in Lemmon, South Dakota
Auf den ersten Blick präsentiert der Künstler John Lopez in seiner Galerie faszinierende Tierskulpturen. Bei näherem Hinsehen wird klar, dass die Kunstwerke aus Altmetall und Fundgegenständen bestehen, die er liebevoll zusammensetzt und ihnen neues Leben einhaucht.
Lopez sucht auf Farmen und Ranches rund um Lemmon, South Dakota, nach Material, das er weiterverarbeiten und zusammenschweißen kann. Zu den besonders faszinierenden Werken in seiner Galerie zählen ein Tintenfisch aus einem alten Motorradtank sowie eine Steampunk-Eule aus Sägeblättern.
Friedhof der Reklameschilder: American Sign Museum in Cincinnati, Ohio
Im American Sign Museum in Cincinnati, Ohio, finden ausrangierte Reklameschilder aus dem ganzen Land ihre letzte Ruhe. Von kunstvoll verziert bis skurril – im Glanz der Neonlichter entfaltet sich eine beeindruckende Sammlung, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.
500 Schilder leuchten und glänzen im American Sign Museum, dessen Ausstellungsraum wie ein Boulevard gestaltet ist. Zu den beliebtesten Exponaten zählen ein Sputnik-ähnliches Schild für das Einkaufszentrum „Satellite Shopland“ sowie das McDonald’s-Schild mit nur einem Bogen und dem ersten Maskottchen „Speedee“.
Zauberland mitten in Kansas: Oz Museum in Wamego
Wer schon immer davon geträumt hat, einmal das Zauberland Oz zu bereisen, der muss dafür nicht auf einen Tornado warten. Das Oz Museum befindet sich in Wamego im Bundesstaat Kansas und widmet sich seit 2004 liebevoll sowohl dem berühmten Hollywood-Musical von 1939, als auch L. Frank Baums Kinderbuch Der Zauberer von Oz aus dem Jahr 1900.
Im Oz Museum finden Fans der zauberhaften Geschichte tausende Exponate und Sammlerstücke rund um den Kinderklassiker – von Erstausgaben von Baums Buchreihe über Brettspiele bis hin zu Theaterplakaten. Neben der laufend erweiterten Sammlung an Relikten und Erinnerungsstücken sind auch Szenen aus der legendären Verfilmung mit Judy Garland hautnah erlebbar:
Besucher gelangen von Dorothys ganz in Schwarzweiß gehaltenem Zimmer im Farmhaus in einen hell erleuchteten bunten Raum, in dem sie über den gelben Ziegelsteinweg laufen können. Rund um das Museum herum haben sich im Laufe der Zeit weitere Oz-Orte angesiedelt, zum Beispiel ein Weinkeller und ein Themenrestaurant.
Reise zum Inneren der Welt: Mapparium in Boston, Massachusetts
Anfang der 1930er Jahre beauftragte die Christian Science Publishing Society den Bostoner Architekten Chester Lindsay Churchill mit dem Entwurf ihres neuen Hauptquartiers. Das Resultat war das Mapparium – ein drei Stockwerke hoher Globus aus Buntglas, durch dessen Inneres ein Glassteg führt.
Das Mapparium bietet Besuchern die seltene Gelegenheit, die Erde auf gänzlich unverzerrte Weise zu erleben. Selbst bei einem maßstabsgetreuen Globus sind die relativen Größenverhältnisse perspektivisch verschoben, da die Kugelform die einzelnen Regionen unterschiedlich weit entfernt erscheinen lässt. Im Mapparium befinden sich Besucher dagegen genau in der Mitte innerhalb des Globus, sodass jeder Punkt der Karte gleich weit entfernt ist.
Während die relative Größe und Lage der Kontinente nach wie vor korrekt ist, lässt sich das von der politischen Aufteilung schon nicht mehr behaupten, da das Mapparium der politischen Weltkarte von 1935 entspricht. Der kurioseste Aspekt des Mappariums ist die Akustik. Die gewölbten Glaswände absorbieren die Klangwellen nicht, sondern werfen sie zurück.
Somit hören Besucher am einen Ende des Glasstegs selbst die geflüsterten Worte von Personen am gegenüberliegenden Ende laut und deutlich – dieser physikalische Effekt wird als „Flüstergalerie“ bezeichnet.
Nostalgisches Flippern: Pinball Hall of Fame in Las Vegas, Nevada
Blinkende Neonlichter, klingelnde Glocken und schnelles Knopfdrücken: In der Pinball Hall of Fame in Las Vegas, Nevada, dreht sich alles rund um das Flippern. Mehr als 200 aktuelle und historische Spielautomaten sind in dem Museum zu finden, teilweise stammen die Exponate noch aus den 1940er Jahren. Die Hall of Fame ist interaktiv, Besucher können alle Automaten selbst ausprobieren, Kostenpunkt zehn, 25 oder 50 Cent pro Runde.
Der Grundstein für die Pinball Hall of Fame wurde 1972 in Michigan gelegt, als ein 16-jähriger Junge einen gebrauchten Flipperautomaten erwarb und die Kinder aus der Nachbarschaft gegen Bezahlung daran spielen ließ. Später wurde Tim Arnold mit dem Betrieb mehrerer Spielhallen in Michigan so wohlhabend, dass er sich Anfang der 1990er Jahre in Las Vegas zur Ruhe setzen konnte.
Zum Zeitpunkt seines Umzugs in die Wüste Nevadas besaß er rund 1.000 Flipper in unterschiedlich gutem Zustand, die er allesamt mit nach Las Vegas nahm. Die nächsten 20 Jahre verbrachte er damit, so genannte „Fun Nights“ für Einheimische zu organisieren. Die Teilnehmer spielten nach Lust und Laune, Tim Arnold spendete die Einnahmen für wohltätige Zwecke.
Weitere skurrile Sehenswürdigkeiten in den USA werden in Episoden der Doku-Serie „Atlas Obscura“ vorgestellt, die auf GoUSA TV zu sehen ist. Die kostenfreie App ist auf Amazon Fire und Apple TV verfügbar und steht im Apple iOS Store und Google Play Store für die Installation auf mobilen Geräten bereit.
Alles rund um Reisen in den USA gibt es unter www.visittheusa.de. Viele Tipps und Information finden sich auch in unserem Forum.
Bilder: © American Sign Museum, Oz Museum Warnego, Pirate & Treasure Museum, Pinball Hall of Fame, John Lopez