Die einst hier lebenden Indianer kamen aus den weiter westlich liegenden Gebieten der Pueblo-Indianer und fanden im Bereich des heutigen Monuments ideale Lebensbedingungen. Sie besiedelten dieses Gebiet von etwa 1200 bis 1550 nach Christus. Die Indianer lebten zuerst in natürlichen Felshöhlen der Tuffsteinwände. Sie vergrößerten die zahllosen Aushöhlungen und verbanden diese zum Teil miteinander. Große Höhlen dienten vermutlich als Kiva (Raum für Zeremonien), während kleine Hohlräume als Lagerstätten genutzt wurden. Später wurden an die Felswände Steinbauten angelehnt und somit der verfügbare Wohnraum deutlich erweitert. Erst ab dem 14. Jahrhundert lösten sich die Indianer von den Felswänden und bauten frei stehende Pueblos. Das größte Pueblo war das Tyuonyi, das genau gegenüber den Felswohnungen errichtet wurde. Dieses halbrunde Pueblo bestand aus 3 abgestuften Stockwerken und enthielt etwa 400 Räume. Leider sind von dem Pueblo nur noch die Grundmauern vorhanden. Bis ins 15. Jahrhundert waren die Felswohnungen sowie die Pueblos gleichzeitig bewohnt. Mitte des 16. Jahrhunderts verließen die Indianer das Pajarito-Plateau und siedelten in das Tal des Rio Grande River über.
Der Park liegt auf einer Höhe von etwa 1800 bis 2500 m und zählt pro Jahr bemerkenswerte 300.000 Besucher, obwohl er nicht an den Hauptrouten der Touristenströme liegt. Dieser Andrang kann in den Sommermonaten zu längeren Wartezeiten an den Parkplätzen am Visitor Center führen. Wer das Bandelier N.M. besucht, bekommt einen Einblick in die Geschichte, Kultur, Lebensweise sowie Bau- und Handwerkskunst der einst hier lebenden Indianer.
Im Park befinden sich schätzungsweise 3000 bis 8000 archäologische Stätten, von denen bis heute nur ein kleiner Teil freigelegt und den Besuchern zugänglich ist.
Das Bandelier N. M. liegt in keiner der vier amerikanischen Wüsten, dennoch ist die Vegetation abseits von Bächen und Flüssen an die Trockenheit angepasst. Am augenscheinlichsten sind die meist lockeren Baumbestände aus Wacholder- und Kiefernarten, aber auch Laubbäume wie z. B. Ahorn sind hier anzutreffen. Zwischen den Bäumen und auf freien Flächen breiten sich Gräser und Sträucher aus, dazwischen findet man einzelne Kakteen und Agaven.
Die Tierwelt ist, wie in den meisten Trockengebieten, überwiegend nachtaktiv. So durchstöbert schon einmal ein Stinktier in der Nacht den Campground auf der Suche nach etwas Fressbarem. In der Morgen- sowie in der Abenddämmerung sind oftmals Maultierhirsche zu beobachten. Weiterhin leben Füchse, Kojoten, Waschbären, Erd- und Baumhörnchen, dazu viele Vogelarten, Eidechsen und Schlangen im Park. Im Sommer finden in den Abendstunden geführte Touren zur Fledermaushöhle im Long House statt. Leider kehrten die Fledermäuse im Jahr 2003 nicht zu dieser Höhle zurück, doch man hofft, sie finden in den kommenden Jahren wieder hierher.
Nordöstlich des Bandelier N. M., an der SR 4, liegt eine Exklave des Monuments. Dort kann man auf einem Rundwanderweg die Ruine des Pueblos Tsankawi besichtigen.
Das Visitor Center mit Museum (am Ende der Parkstraße) informiert über die Geschichte und Lebensweise der Indianer im Parkgebiet. Es hat eine umfangreiche Ausstellung mit einer Pueblo-Nachbildung, prähistorischen Werkzeugen und Töpfereien. Für weitere Auskünfte stehen Parkranger zur Verfügung, die auch die Genehmigungen für Übernachtungen im Hinterland ausstellen.
Im Park befinden sich außer dem Juniper Campground (in der Nähe des Parkeingangs) keinerlei Übernachtungsmöglichkeiten. Unterkünfte, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Los Alamos, White Rock, Española und Santa Fe.
Mehr Bilder zum Bandelier N.M. aus unserem Fotoarchiv.
Parkkarte:
www.nps.gov/common/commonspot/customcf/apps/maps/showmap.cfm
Plan für Los Alamos und White Rock Vicinity: http://www.nps.gov/band/planyourvisit/upload/los%20alamos%20white%20rock%20map.pdf
Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Wolfgang für die Erstellung dieser Präsentation.