Der Mount Rainier gilt als schlafender und nicht als erloschener Vulkan. Der letzte Ausbruch war vor ca. 200 Jahren. Heute gibt es außer den Dampfschwaden, die aus einem Krater innerhalb des Kraters aufsteigen, keinerlei vulkanische Aktivitäten. Der Berg ist der höchste Vulkan auf dem nordamerikanischen Kontinent und besitzt, außer Alaska, das größte Gletschergebiet der USA. Er wird von 26 Gletschern bedeckt, von denen nur eine Handvoll ihren Anfang direkt am Rand des Berges haben. Die anderen Gletscher befinden sich auf einer Höhe von ca. 3.500 m. Der größte Gletscher ist der Emmons Glacier, der übrigens der größte Gletscher der "lower 48 states" ist.
Im Jahre 1853 ließ sich James Longmire als erster Siedler in diesem Gebiet mit seiner Familie nieder. James Longmire entdeckte die heißen Quellen im Nisqually Valley. Nisqually ist der Name eines Indianerstammes, nach dem auch ein Gletscher benannt wurde.
Sehr oft liegt über dem Berg eine Wolkendecke, während der Himmel in der näheren Umgebung klar sein kann. Der Grund liegt darin, dass warme, feuchte Luft, die aus den tieferen Lagen hochsteigt, über den Gletschern sehr schnell abkühlt und es daher oft zur lokalen Wolkenbildung kommen kann.
Auch der starke Schneefall in diesem Gebiet, vor allem auf der Westseite, ist der feuchten Luft zuzuschreiben, die von den Pazifikwinden herangeführt wird. Im Winter 1971 wurde in Paradise mit 1027 inches (26 m) Schnee ein Weltrekord aufgestellt. Dieser Weltrekord hielt allerdings nur bis zum nächsten Winter, in diesem wurden 1.122 inches (28,5 m) gemessen. Viele Teile des Parks sind im Winter wegen der starken Schneefälle geschlossen.
Der Nisqually Eingang im Südwesten ist das ganze Jahr über geöffnet. Die beste Besuchszeit ist von Mitte Juni bis September, da zu dieser Zeit das Paradise Gebiet und die Straße zum Stevens Canyon meist schneefrei sind. Weitere Parkeingänge sind: Stevens Canyon, White River und Carbon River. Eine 22 Meilen lange Parkstraße, an der es viele Aussichtspunkte gibt, verbindet Longmire, Paradise und den Stevens Canyon Eingang.
Im Park gibt es ca. 500 km Wanderwege, von einfachen Naturlehrpfaden bis hin zum 140 km langen Wonderland Trail, der den Mt. Rainier vollkommen umrundet. Dieser Trail ist auch in einzelnen Abschnitten zu begehen, da er oft die Parkstraße kreuzt.
Ca. 7 Meilen von Longmire entfernt befindet sich der Parkplatz für den sehr populären Wanderweg Van Trump Park. Vorbei an den Comet Falls ist der Endpunkt dieser Wanderung am Mildred Point. Von hier aus hat man bei gutem Wetter einen tollen Blick auf den Kautz Glacier. Nichtbergsteiger kommen an diesem Punkt dem Mount Rainier am Nächsten.
Kurz nach der Abzweigung zum Paradise Gebiet kommt man auf der Parkstraße zum Reflection Lake. An windstillen Tagen und klarer Sicht spiegelt sich Mount Rainier im See, ein ideales Fotomotiv. Die Parkstraße fällt von 1.600 m Höhe bei Paradise auf 600 m am Stevens Canyon Eingang.
Ohanapecosh liegt an der Straße 123, ein paar Meilen südlich des Stevens Canyon Eingangs. Hier gibt es ein kleines Visitor Center und ein kurzer Weg führt zu heißen Quellen. Der Trail "Grove of the Patriarchs " führt zu den höchsten Bäumen des Parks, die ca. 100 m hoch sind. Der Ohanapecosh River umgibt dieses Gebiet und bietet so einen Schutz vor Waldbränden.
30 Meilen nördlich dieses Einganges, auf der Straße 123/410, ist die Zufahrt zum 1.950 m hoch gelegenen Sunrise Gebiet. Die schneefreie Zeit ist hier nur sehr kurz. Diese alpine Landschaft bietet eine hervorragende Sicht auf die Berge Mount Rainier mit dem Emmons Gletscher, Mount Baker und Mount Adams. Das Sunrise Gebiet ist der Startpunkt sehr vieler Wanderungen und ist bei Besuchern sehr beliebt, sodass es an einem sonnigen Tag recht voll sein kann.
Im Carbon River Gebiet gibt es einen Regenwald, der sehr weit im Landesinneren liegt. Bei den großen Niederschlagsmengen und dem vielen Schmelzwasser gedeihen die Moose und Farne prächtig. Weiterhin kann man zur Zunge des Carbon Gletschers wandern und hat auf diesem Wanderweg an klaren Tagen einen hervorragenden Blick auf Mount Rainier.
Die bewaldeten Gebiete in den Niederungen des Parks bestehen hauptsächlich aus Douglastannen, Western Hemlock und Red Cedar sowie riesigen Farnen und vielerlei Moosen. In Lagen über 1000 m wird die Landschaft vom Wechsel zwischen Wald und Wiesen geprägt. Ab 1400 m dominieren Wiesen, die im Juli und August in voller Blüte stehen. Über 2000 m hört die Vegetation schließlich ganz auf und es beginnen die ersten Schneefelder und Gletscher.
Im Park lebende Säugetiere sind Schwarzbären, Berglöwen, Kojoten, Wapitis, Schwarzwedelhirsche, Biber, Murmeltiere, Waschbären, Schneeziegen, Luchse und eine Vielzahl von Hörnchen. Außerdem gibt es eine große Anzahl verschiedenster Vogelarten.
Im Nationalpark befinden sich vier Visitor Center und ein Museum, welches sich in Longmire befindet. Dort kann man sich über die Geschichte des Parks, über Vulkantätigkeiten und Gletscher ebenso informieren wie über die Tier- und Pflanzenwelt.
Im Park befinden zwei Unterkünfte, das historische, ganz aus Holz im Jahre 1917 erbaute Paradise Inn und das National Park Inn. Beide verfügen über Restaurants. Das Paradise Inn ist von Anfang Mai bis Anfang September geöffnet, das National Park Inn ganzjährig. In der Hauptreisezeit sollte man vorher reservieren. Außerhalb des Parks sind in Ashford weitere Unterkunftsmöglichkeiten und Restaurants. Innerhalb des Parkes gibt es 6 Campgrounds. Der Ipsut Creek Campground ist das ganze Jahr geöffnet. Der Sunshine Point Campground ist dzt. geschlossen (Stand: November 2009).
Reservierungen sind möglich.
Mehr Bilder zum Mount Rainier N.P. aus unserem Fotoarchiv.
Parkplan:
www.nps.gov/common/commonspot/customcf/apps/maps/showmap.cfm
Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Anette für die Erstellung dieser Präsentation.